Grenzen der Einheit

Artikel von Dr. Markus Till (27.08.2023), zum Gespräch von Thorsten Dietz und Stephanus Schäl in “Aufatmen”:

Grenzen der Einheit? Einheit ohne Grenzen?

Wie gelingt Einheit in Vielfalt? Das ist zweifellos eine Schlüsselfrage für die evangelikale Bewegung in Deutschland. In einer Serie von Artikeln haben Thorsten Dietz und Stephanus Schäl über diese Frage gesprochen.[1] Beide sind einflussreich im allianzevangelikalen Umfeld.[2] In welche Richtung denken sie? Kann man manches auch anders sehen? Gibt es fehlende Aspekte? Ein Beitrag zu einer Diskussion, die dringender denn je geführt werden muss.

Warum tun wir uns so schwer mit der Einheit, für die Jesus doch so intensiv gebetet hat? Zurecht weisen Schäl und Dietz darauf hin: Es sind allzuoft ganz menschliche Abgründe, die unsere Einheit untergraben. Wenn Machtstreben sich verbindet mit der Unfähigkeit, zwischen biblischer Aussage und eigener Bibelauslegung zu unterscheiden, dann kann Einheit nicht gelingen. Zudem betonen beide: Durch unsere Zugehörigkeit zu Christus sei Einheit ja schon Realität. Wir gehören zur gleichen Familie, egal ob wir uns lieben oder streiten. Deshalb sollten wir doch miteinander statt übereinander reden, Vorurteile und „Lagerdenken“ vermeiden, vom Kampf- in den Dialogmodus wechseln und stets die Begrenztheit der eigenen Perspektive im Blick behalten. Wenig hilfreich sei es, zwischen „innen” und „außen” bzw. zwischen „uns” und „ihnen” zu unterscheiden. Wir sollten Einheit nicht zerreden, sondern sie lieber erfahrbar werden lassen im Einsatz für gemeinsame Ziele und die gemeinsame Sendung der Kirche.

Ein fehlender Aspekt: Zurückweisung von falscher Lehre

All das lässt sich biblisch gut begründen. Allerdings findet man im Neuen Testament einen weiteren Aspekt zum Thema Einheit, der in der Artikelserie fehlt: Die notwendige Zurückweisung falscher Lehre. In den 7 Sendschreiben der Offenbarung nimmt dieses Thema sogar den größten Raum ein. Einige Briefe im NT (insbesondere der Judasbrief) sind regelrechte Streitschriften gegen falsche Lehre. Das „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat“ (Römer 15, 7) steht im Neuen Testament durchgängig auf dem Fundament der apostolischen Lehre als einer verbindlichen gemeinsamen Grundlage:

„Ich bitte euch aber, Brüder, nehmt euch vor denen in Acht, die von der Lehre abweichen, wie ihr sie gelernt habt! Sie rufen nur Spaltungen hervor und bringen den Glauben der Geschwister in Gefahr. Geht ihnen aus dem Weg!“ (Römer 16, 17)

Falsche Lehre wird von Paulus also ausdrücklich als Spaltungsursache benannt. Auch deshalb findet er so harte Worte, wenn am Evangelium etwas verändert wird (Galater 1, 8+9). Und er scheut sich nicht, für die Verteidigung des Evangeliums auch übereinander zu reden (zum Beispiel über die Verfehlungen von Petrus in Galater 2, 11-14).

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M. Kotsch zu CSD

CSD – Grenzverletzung und Instrumentalisierung

Aufgrund der immer offeneren Präsentation sexueller Vorlieben und Spielarten am „Christopher Street Day“, kommt seit einigen Jahren selbst aus der schwulen Community vorsichtige Kritik. Daran, dass zahlreiche Teilnehmer halb nackt oder mit offen anzüglichen Gesten auftreten, hat man sich bereits gewöhnt. Ältere Leute oder Eltern mit Kindern fühlen sich zwischenzeitlich aber doch unwohl, wenn eben nicht nur Plakate, Fahnen und freizügig gekleidete Menschen zu sehen sind.

Heute ist der in vielen Städten Europas organisierte „Christopher Street Day“ ein Groß- Event zur Feier freier Sexualität. Seinen Namen hat der „Christopher Street Day“ von einer Razzia der New Yorker Polizei im Schwulenviertel der Stadt. Im Juni 1969 kam es zum Stonewall- Aufstand, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der Schwulen- Community und der Polizei. In Erinnerung an diese Ereignisse und zur öffentlichen Förderung sexueller Gleichberechtigung hatte man den „Christopher Street Day“ ins Leben gerufen, der ab Ende der 1970er Jahre auch in immer mehr europäischen Großstädten durchgeführt wurde.

Da sexuelle Vielfalt von den meisten Deutschen zwischenzeitlich nicht mehr kritisch gesehen wird, sondern eher zum Mainstream geworden ist, geht es beim „Christopher Street Day“ heute nicht mehr so sehr um Gleichberechtigung, sondern eher um eine sexuell orientierte Mega- Party. Unterstützt von fast allen Medien, Politikern, Schauspielern und Künstlern muss jedes Jahr intensiver nach Beispielen von Diskriminierung gesucht werden, um weiterhin einen gewissen Opferstatus begründen zu können.

Schon lange geht es beim „Christopher Street Day“ nicht mehr nur um Homosexuelle, sondern auch um viele andere Spielarten der Sexualität, insbesondere um Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Intersexuelle und Polysexuelle. Zwischenzeitlich wird der Sex- Event beispielsweise in Berlin von rund 600 000 Besuchern gefeiert. Durch seine große mediale Präsenz setzt die Veranstaltung Standards für das öffentlich akzeptable Denken über Sexualität und Partnerschaft.

Weil die sexuelle Vielfalt und Freizügigkeit heute zum weitgehend anerkannten Mainstream gehört, wird der „Christopher Street Day“ immer stärker für Werbung genutzt. Wer nicht schlecht angesehen werden will, ist heute fast verpflichtet eine Regenbogenfahne zu hissen und seine Zustimmung zu beteuern. Selbst Baumärkte und Versicherungsgesellschaften werben mit Fahnen und Sympathiekundgebungen. Die wenigen ernstzunehmenden Kritiker werden entweder totgeschwiegen, lächerlich gemacht oder öffentlich diffamiert. Die ehemals selbst unterdrückte Gruppe greift heute oft zu denselben Strategien, mit denen sie ehemals angegriffen wurde, um jetzt ihrerseits diejenigen zu bekämpfen, die nicht ihre Meinung teilen. „Bunt“ meint nicht mehr wirkliche Toleranz und Freiheit, sondern steht vor allem für das eigene Konzept sexueller Freizügigkeit.


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Gesunde Gemeinden Kongress 2023

THEMA

  • GESUND glauben

REFERENT

  • Joel Hernandez

Greenville, South Carolina, USA
Missionar, Gemeindegründer, Theologe

zusätzliche Themen

  • 20 Seminare von Gemeindepraktikern
  • Mitarbeiter-Foren und persönliche Gespräche
  • gem. Anbetungszeit

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Transgender/Transsexualität – Gibt es einen Unterschied?

Interview vom 07.04.2022

Die Eckpunkte zum neuen Selbstbestimmungsgesetz wurden im Juni 2022 von Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann vorgestellt. Am 26.03.2023 wurde eine Einigung verkündet, die auch von der SPD getragen würde. Der Referentenentwurf sollte im April 2023 vorgelegt werden, liegt aber bis heute nicht vor. Zu den Gründen berichtet der Tagesspiegel (13.04.2023):

Zu hören ist, noch immer würden die beiden Ministerien darüber streiten, wie im Gesetz denn nun mit dem Hausrecht für bestimmte Einrichtungen wie Frauensaunen umgegangen wird.

Spannend ist es, die nüchterne Differenzierung des Münchner Mediziners mit der politisch aufgeheizten Diskussion (auch im Bundestag) zu vergleichen. Ein user schreibt nach Anhörung des Videos:

Als Kulturwissenschaftler und Psychotherapeut kann ich gut folgen und bin angetan von dem differenzierten Blick, der mir in der Diskussion oft gefehlt hat. Es wäre sicherlich gut, Studien zu den benannten Themen zu erarbeiten. Ein heftiges Thema, in dem Diskussionen quasi nicht möglich sind. (User Bird’):

Immerhin wurde Dr. Korte als med. Sachverständiger in den Fachausschuß des Dt. Bundestages eingeladen und hat am 30.10.2020 eine kritische Stellungnahme zu den Gesetzesentwürfen des ‘Selbstbestimmungsgesetz’ vorgelegt. Auch die Anhörung im Dt. Bundestages am 02.11.2020 war recht kritisch. Hier ein Kernsatz daraus:

Mit großer Sorge blicken wir auf die wachsende Zahl von jugendlichen Mädchen mit pubertätstypischen Altersrollenkonflikten und/oder Körperbildstörungen, das heißt, Schwierigkeiten in der Akzeptanz ihres sich reifungsbedingt verändernden Körpers und der Ich-Integration von Sexualität, denen bereits im Alter von 14, 15, 16 Jahren nicht nur die Brüste amputiert werden, sondern auch Gebärmutter und Eierstöcke entfernt werden. Kinder und Jugendliche können Bedeutung, Tragweite und Folgen einer solchen Behandlung nicht hinreichend erfassen. Sie sind deshalb in dieser Frage nicht autonom einwilligungsfähig. Es lassen sich eine Reihe entwicklungspsychologischer Argumente und medizinethische Gründe anführen, warum eine frühzeitige Weichenstellung und insbesondere die Einleitung chirurgischer Maßnahmen zur Geschlechtsangleichung nicht befürwortet werden können.

Auch 1,5 Jahre später – im o.g. Interview – bleibt der Mediziner bei seiner besorgten Grundhaltung, bzgl. einer oberflächlichen Gesetzgebung. Schade, dass man darauf nicht gehört hat …

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George Verwer (1938-2023)

George Verwer am 17.09.2011, München

Am Freitag, den 14. April 2023, ging George Verwer (Gründer von OM) im Alter von 84 Jahren zu seinem Herrn und Erlöser.

Unvergessen ist sein Einsatz am Münchner Missionstag 2011. Auch damals schon 72 Jahre alt, kannte er keine andere Botschaft, als die Motivation zur Mission. Die aufblasbare Weltkugel auf der Bühne und ein ebenso gestaltetes Jacket gehörte sinnfällig zu seinem Programm. Er war wirklich, wie Keith Green sagte, “Bananas for Jesus” …

  • https://www.om.org/eng/about/global-leadership/George-verwer

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Ostern 2023: eine jüdische Entdeckung

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Bekenntnis-Initiativen

Hast du schon mal von J17, GGE, E21 oder IBE gehört? Das sind keine Fußballvereine, sondern Abkürzungen von einigen Bekenntnisinitiativen, die in Deutschland aktuell aktiv sind.

In diesem offen.bar-Gespräch redet Markus Till mit den beiden Pastoren Matthias Lohmann und Waldemar Justus sowie dem Theologiedozenten Martin P. Grünholz über die Ziele der neuen Bekenntnisinitiativen. Sie erzählen u.a. davon, warum es solche Initiativen auch heute noch braucht und weshalb sie sich darin engagieren.

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Ostern

Ostern – eine großartige Gelegenheit

Velimir Milenkovic

Die Kreuzigung von Jesus ist für Christen »nicht lediglich ein geschichtliches Ereignis, sondern die Achse, um die sich das Universum dreht«, schreibt der Historiker Tom Holland in Herrschaft, seiner Geschichte des Westens. Eine treffendere Beschreibung der Bedeutung des Kreuzes ist nicht leicht zu finden: Die Achse, um die sich das Universum dreht. Kein anderes Ereignis reicht auch nur annähernd an Ostern heran. Jesus Christus ist das Alpha und das Omega, und in seinem freiwilligen Tod – stellvertretend für Sünder – beweist der Sohn Gottes seinen Gehorsam und seine Barmherzigkeit. Gott demonstriert uns seine Gerechtigkeit, seine Gnade und in der Auferweckung seine unbegrenzte Macht.

Doch wenn wir unseren nichtchristlichen Freunden davon erzählen, bleiben ihre Gesichter häufig überraschend leer und unsere Botschaft berührt sie nicht. »Hat der Jesus der Bibel überhaupt wirklich gelebt?«, fragen sie. Oder sie klären uns auf: »Die Auferstehung ist doch nur ein Bild und man darf sie nicht wörtlich verstehen«. Manchmal werden wir sogar angeblafft: »Was für ein blutrünstiger Gott verlangt denn Bitteschön nach einem Menschenopfer!«

Auch wenn wir es uns noch so sehr wünschen, nicht alle erkennen das Gute an der Guten Nachricht. Zwar strahlt das Evangelium hell, doch eine tragisch hohe Zahl von Menschen leidet unter »verblendeten Sinnen« – für sie bleibt das Licht des Evangeliums »verdeckt« (2Kor 4,3–4). Der »Gott dieser Welt«, von dem Paulus in diesem Zusammenhang spricht, benutzt Zweifel, Scheinargumente und lautstarke Kritiker, um die Osterbotschaft zu verschleiern. Diese Zweifel, Fragen und Vorurteile müssen wir jedoch nicht unbeantwortet lassen.

das Licht des Evangeliums »verdeckt« (2Kor 4,3–4). Der »Gott dieser Welt«, von dem Paulus in diesem Zusammenhang spricht, benutzt Zweifel, Scheinargumente und lautstarke Kritiker, um die Osterbotschaft zu verschleiern. Diese Zweifel, Fragen und Vorurteile müssen wir jedoch nicht unbeantwortet lassen.

(…)

Ostern – eine Chance für Apologetik

Das Kirchenjahr bietet hervorragende Gelegenheiten, das Evangelium zu verkünden. Weihnachten und Ostern werden in fast allen Ländern der Erde gefeiert, oder zumindest von beinahe allen Menschen weltweit wahrgenommen. In der Pfingstpredigt legt Petrus den inhaltlichen Grundstein jeder Evangeliumsverkündigung: die Auferstehung von Jesus, des Messias’ Gottes (s. Apg 2,24.36). Ostern ist die Gute Nachricht – und Christen sollten diese jährlich wiederkehrende Gelegenheit, Jesus zu verkündigen, nicht ungenutzt vorbei ziehen lassen.

Die Geschichte über den Tod und die Auferstehung von Jesus wirft bei vielen Hörern gleich mehrere Fragen auf: apologetische und theologische. Die britische Apologetin Rebecca McLaughlin hat ein kurzes Buch über vier der wichtigsten Fragen an die Auferstehung geschrieben. Es heißt Ostern – unglaublich? und ist gerade auf Deutsch erschienen (cvmd und CV Dillenburg, 2023).

Die Autorin hat bereits mit Kreuzverhör und Weihnachten – unglaublich? evangelistische Bestseller vorgelegt. Im neuen »Osterbuch« bleibt sie ihrem bewährten Konzept treu: relevante Fragen über den christlichen Glauben ehrlich, sensibel, bestens informiert und biblisch fundiert zu beantworten. Die »vier Fragen, die jeder an die Auferstehungsgeschichte stellen sollte« (so der Untertitel) lauten:

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Das höchste Gut …

Wenn Du plötzlich aufbrechen musst, um vsstl. deinen Vater zu verabschieden, er mit der Familie die alten Hymnen singt (“… das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh!”), die Krise (noch) nicht eintritt und er sich stabilisiert … – dann muss nur noch eine Freundin des Hauses Dir so ein Lied schicken, dass Du echt geflasht sagst: “Nicht Durch mich, nur durch Christus in mir”!

Danke Herr für das Evangelium der Gnade!

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