Das unscheinbare Büchlein mit dem Titel „Ehe, Familie und Agamie“ im Format 18 x 11,5 cm könnte neben den dicken Wälzern im Regal glatt übersehen werden, aber seine 239 Seiten haben es in sich.
Sein Autor: Ein sympathischer, relativ junger Professor für Neues Testament an der renommierten Universität Heidelberg. Matthias Becker ist Altphilologe und Theologe. D.h. er geht mit hoher Fachkompetenz zu Werke, was das Verständnis antiker Texte im Umfeld des Neuen Testaments betrifft.
In der aktuellen Debatte um die christliche Sexualethik werden mitunter Zitate antiker Autoren selektiv aus dem Zusammenhang gerissen, um eindeutige Aussagen des Neuen Testaments auszuhebeln (Stichwort Dekonstruktion). – Da ist es so wohltuend, einen ausgewiesenen Fachmann zu lesen, der sich in der griechisch-römischen Literatur bestens auskennt. Wie das ungebräuchliche Wort „Agamie“ (Ehelosigkeit) im Titel vermuten lässt, wendet er sich an ein theologisch vorgebildetes Publikum