Die Kirche verleugnet ihre Grundlagen …

Briefe an die Herausgeber

Ein Kommentar zur Lage der EKD-Kirchen von Professor Dr. Udo Schnelle, Halle/Saale (selbst Neutestamentler). Ein klares Wort, wie es von Professoren ev. Fakultäten selten zu hören ist …

Zu „So viele Kirchenaustritte wie noch nie“ (F.A.Z. vom 27. Juni):


Es kommt so, wie es zu erwarten war:

Immer mehr Menschen kehren der evangelischen Kirche den Rücken, 2019 (270 000) fast so viele wie eine mittlere Landeskirche Mitglieder hat (Braunschweig: 320 000). Dafür gibt es erkennbare Gründe:

Prof. Schnelle erwähnt neben dem demographischen Wandel, den Akzeptanzverlust von Großorganisationen, der zunehmenden Individualisierung, zu Recht auch den Plausibilitätsverlust des christlichen Weltbildes und den Missbrauchs-Skandal, um dann auf das nach seiner Auffassung ursächliche Thema zu kommen, welches von der Führungsebene “hartnäckig geleugnet oder ignoriert wird”:

  • die von ihm so genannte “theologie-politische Ausrichtung der EKD” …

Seit Jahren höre man von der EKD nur noch “Themen aus dem linken Politikspektrum”: “Flüchtlingsfrage, Genderpolitik, Gerechtigkeit auf allen sozialen und politischen Ebenen, Klimafrage, Globalisierung und vieles mehr. Diese Fragen sind überaus wichtig, sie bedürfen mehr denn je einer Lösung, aber die kann nur die politische Vernunft herbeiführen.”

Richtig stellt er fest, dass die “Kirche (…) auf diesen Feldern kein Spezialwissen” habe auch wenn sie versuche “ihre moralische Überlegenheit zu demonstrieren”.

Das Fazit:

So wird die Kirche immer mehr zu einem beliebigen Sozialverein, der einzelne Gruppeninteressen bedient, dessen Konturen unscharf sind und dessen Botschaft sich von Parteislogans nicht mehr wirklich unterscheidet. Das Diesseits ist der einzige Bezugspunkt geworden, und von hier erhofft man das Überleben. Ein fataler Irrtum, denn im Christentum gehören Diesseits und Jenseits untrennbar zusammen, denn es ist Gottes Welt, die er in Jesus Christus erlöst hat. Der evangelischen Kirche droht ihre Identität verlorenzugehen, weil die Ethik an die Stelle der Metaphysik getreten ist; weil von der befreienden und heilenden Kraft des Glaubens nur noch in politischen und nicht mehr in geistlich-theologischen Kontexten gesprochen wird und vor allem, weil die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nicht mehr ernst genommen wird.

Die Kirche verleugnet ihre Grundlage und ihr Zentrum, wenn sie ihre Glaubensinhalte beliebig macht und das Christliche ausschließlich in der Begründung bestimmter ethischer Verhaltensweisen sieht. Dafür reicht jedoch jede Form von Humanismus aus; das Christentum braucht man dafür nicht.
In der Corona-Krise war die Kirche auffällig stumm, weil sie nicht den Mut hatte, eine theologische Deutung zu geben: Die Pandemie ist ein Ruf zur Umkehr, so wie einst die Propheten das Volk Israel zur Umkehr aufforderten, hin zu Gott. 

Danke an Dr. Berthold Schwarz für den Hinweis …

10 Gründe in den Gottesdienst zurückzukommen ….

wenn COVID-19 vorbei ist

13. Juni 2020: David Gundersen

https://www.crossway.org/articles/10-reasons-to-come-back-to-church-after-covid-19/

Warum überhaupt persönliche Treffen?

In den letzten Monaten haben die meisten Gemeinden aufgehört, sich persönlich zu treffen. Eine globale Pandemie, staatliche Vorschriften und der Wunsch, einander und der Gesellschaft zu dienen, haben uns davon abgehalten, uns zu treffen. Stattdessen haben wir “Gottesdienste” online abgehalten, uns “virtuell” getroffen und verschiedene Technologien eingesetzt, um uns zu verbinden.

Viele Gemeinden nehmen ihre Treffen jetzt wieder auf oder werden sie bald wieder aufnehmen. Aber diese neuen Gottesdienste fühlen sich seltsam an. Wir sind deutlich empfindlicher geworden, betonen unsere Unterschiede und müssen Einschränkungen und Protokolle ertragen, die unangenehm, unbequem und frustrierend sind. Dann, egal wie sicher wir es machen, einige aus unserer Gemeindefamilie können trotzdem noch nicht kommen.

Vor diesem Hintergrund könnten sich einige Gläubige versucht fühlen, überhaupt nicht mehr zu kommen. Wenn unser Zusammenkommen als Gemeinde so stark eingeschränkt und anders ist als früher, während die Online-Optionen frei verfügbar und bequem sind und unsere physische Präsenz eine mögliche Schwachstelle darstellt, warum sollten wir uns dann überhaupt persönlich treffen?

Dies ist eine berechtigte Frage. Aber bevor wir eine Entscheidung treffen, müssen wir über die Bedeutung unserer Zusammenkünfte nachdenken, damit unser Wunsch, uns zu treffen, wächst, statt dass er verkümmert.

Wenn Sie also nicht jemand sind, der aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben muss, folgen hier zehn Gründe, wieder in den gemeindlichen Gottesdienst zurückzukehren.


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H3 – neue Staffel 2020/21

Anton Alexander von Werner (1877), Luther vor dem Reichstag in Worms
Deckblatt Jahrgang 2020/21

Der erste Jahrgang einer “neuen Staffel” im Schulungsprogramm H3 – das Trainingsprogramm ‚Hirn, Herz und Hand‘, für junge Mitarbeiter im Münchener Raum – soll (D.V.) Ende September 2020 starten (coronabedingte Möglichkeiten vorausgesetzt); vgl. die Ankündigung im 4. Jahrgang der 1. Staffel: http://www.brink4u.com/2019/07/20/h3-abgeschlossen/

Nach einem Jahr Denkpause legt das verjüngte Mitarbeiterteam (Männer / Frauen aus den ersten vier Jahrgängen) ein konzeptionell verbessertes Konzept vor.

Zur Stärkung des “Handaspekts” wird in der 2. Staffel ein “Persönlicher Schwerpunkt” eingeführt:

Bei dieser H3-Staffel kannst du auf einen der folgenden sechs Schwerpunkte einen besonderen Fokus legen. In diesem Bereich wirst du explizit gefördert, bekommst zusätzlichen Input, spezielle Hausaufgaben und prakti sche Herausforderungen. Wähle einen Schwerpunkt, für den du ein echtes Anliegen hast. Das kann entweder ein Bereich sein, in welchem du bisher schon aktiv bist oder du nutzt die Chance, um mal etwas Neues auszuprobieren.


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Ravi Zacharias (1946-2020)

Ravi 2016 am Young Lea­ders Gathe­ring der Lau­sanne Bewe­gung. Bild: Lau­sanne Move­ment

Quelle: https://www.rzim.org/read/rzim-updates/ravi-zacharias-obituary
March 26, 1946 – May 19, 2020

Hinweis vom 12.02.2021

Leider haben die an Heiligabend angekündigten finalen Untersuchungsergebnisse der von RZMI beauftragten Kanzlei (Miller & Martin PLLC) die bisherigen Befürchtungen bestätigt. Eine einzige Katastrophe für alle Betroffenen, die Familie, das Werk RZMI und der Ehre Gottes:

It is with shattered hearts that we issue this statement about the allegations against RZIM’s Founder, Ravi Zacharias. (…)

We are shocked and grieved by Ravi’s actions. As Ravi Zacharias was the founder of our ministry and the leader of our staff, community, and team, we also feel a deep need for corporate repentance.

Das (gemeinschaftliche Buße) ist ein Aufruf an uns alle, der ganzen evangelikalen Community.

  • https://www.rzim.org/read/rzim-updates/board-statement
  • https://s3-us-west-2.amazonaws.com/rzimmedia.rzim.org/assets/downloads/Report-of-Investigation.pdf
  • https://www.idea.de/spektrum/nach-missbrauchvorswuerfen-zacharias-institut-benennt-sich-um
  • https://www.christianitytoday.com/news/2021/february/ravi-zacharias-rzim-investigation-sexual-abuse-sexting-rape.html

Hinweis vom 24.12.2020

Wir haben den urspr. Artikel, trotz des vorl. Endbericht, um der Historie willen stehen gelassen.


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Ingo Resch (1939–2020)

https://lukas-schule.de/allgemein/die-lukas-schule-trauert-um-dr-ingo-resch/

Die Lukas-Schule trauert um Dr. Ingo Resch

Die Lukas-Schule trauert um Dr. Ingo Resch. Er ist im Alter von 80 Jahren gestorben. 1989 war er einer der maßgeblichen Gründer der evangelischen, privaten Lukas-Schule in München. Ingo Resch, der hauptberuflich als Verleger und Unternehmer tätig war, hat dabei immer wieder betont, dass er nie im Sinn hatte, eine Schule zu starten, aber bereit war, sich von Gott gebrauchen zu lassen. Er hatte beschlossen „für Gott da zu sein, einfach das tun, was er von mir wollte“, wie er es in seinem Buch: „Wenn Jesus eine Schule gründet“ schrieb. Aus den kleinen Anfängen ist inzwischen ein Schulverbund gewachsen, mit Grund-, Mittel- und Realschule sowie einem Gymnasium mit zusammen etwa 1.100 Schülerinnen und Schülern.

Ingo Resch setzte sich immer für eine qualitativ hochwertige Bildung ein, die Herz und Verstand erreichen sollte. Das wichtigste Anliegen war ihm dabei, dass Schüler und Jugendliche zum Glauben an Jesus Christus eingeladen werden.

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Wenn Du Gott nicht mehr verstehst …

Gott suchen – oder: Glück finden?

Foto: geralt auf https://pixabay.com/de/photos/mann-gesicht-kopf-depression-416470/

Beim Aufräumen und Suchen nach Material für die morgige Osterpredigt (zum ersten Mal online …) habe ich gemerkt, dass ich die zweite Predigt (in 3 Jahren) über Lukas 15, “Die zwei verlorene Söhne” noch nicht online gestellt hatte …

Gott von (ganzem) Herzen suchen …

Hier gibt es noch mehr Präsis zu NT-Predigten:

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Staffelstab – Teil II

Direktlink auf youtube

Im November 2019 wurde in einer deutschlandweite, übergemeindlichen Klausurtagung in Rehe (Westerwald) die Notwendigkeit der Staffelstab-Übergabe vor einer Gruppe von +100 Gemeindeleiter besprochen:

Jetzt im März 2020 fand eine regionale Fortsetzung des Thema unter dem Schwerpunkt der Jugendarbeit statt: Die nächste Generation gewinnen

Nachdem die drei anderen Brüdertage in Siegen, Vielau und Rendsburg wegen der Corona-Epidemie abgesagt werden mussten, können nun hier die Vorträge und Informationen dieses jährlichen Treffens aus Karlsruhe nachgehört bzw. -gelesen werden.

Hier die Tondokumente der Vorträge von Christian Nicko, Lothar Jung und Siegbert Krauss aus der Veranstaltung in Karlsruhe.

Siegbert Krauss: Wie ticken Jugendliche – und was wir als Gemeinde daraus lernen können

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Corona-Gemeinde

Bild von roegger auf Pixabay

Die letzten 2 Wochen haben viele Gemeinden zu Recht überlegt, wie sie ihre Gottesdienste auf eine online-Version umstellen können – und das ist auch gut so. Ebenso wichtig ist es aber, gerade jetzt, nicht zu vergessen, was das Herz der Gemeinde ausmacht. Und das sind nicht in erster Linie – techn. gelungene – Übertragungen von Inhalten, sondern die Pflege der Beziehung (zum Namensgeber von uns Christen und zueinander).

Wir brauchen beides: Technik und Wirklichkeit … – Dazu einige gute Beispiele von Gesunde Gemeinden:

  • Marco Vedder: Corona-feste Gemeinde
    https://www.gesunde-gemeinden.de/artikel/corona-feste-gemeinde/
    Nun sind alle Gottesdienste landesweit verboten. Unsere Regierung trifft radikale Maßnahmen, um die Viren-Ausbreitung zu verlang-samen. Besonders gefährdete Menschen sollen geschützt und unser Gesundheitssystem nicht überlastet werden. Die Lage ist komplex und entwickelt sich schnell. (…) Wie wir als Gemeinde mit dem Thema umgehen, hat aber viel weniger mit unserer virologischen Lagebeurteilung oder unserem Gottvertrauen als mit der Liebe zu unseren Mitmenschen zu tun.
  • Oliver Last: In Verbindung bleiben 
    https://www.gesunde-gemeinden.de/artikel/in-verbindung-bleiben/
    Wie bleiben wir in Verbindung, wenn nur „Abstand Ausdruck von Fürsorge“ (Angela Merkel) ist? Hier einige grundlegende Möglichkeiten dazu. Gerne wollen wir auch von den Erfahrungen lernen, die ihr gesammelt hat. Sendet eure Ideen, Praxiserfahr-ungen und Linktipps gerne an o.last@cj-info.de, damit auch andere davon profitieren können. 
  • Jesse Campbell: Eine Kamera in einem leeren Raum – Hinweise für Online-Prediger
    https://www.gesunde-gemeinden.de/artikel/eine-kamera-in-einem-leeren-raum-hinweise-fuer-online-prediger/
    Diese heidnische Kamera weigerte sich doch beharrlich, mir auch nur mit einem einzigen „Amen!“ zu antworten! Es war meine zweite Woche als Redakteur in einem kalten, dunklen Studio, und ich vermisste plötzlich schmerzlich die lebhaften Reaktionen meiner großen, lebendigen Gemeinde im sonnigen Florida. Das war vor sechs Jahren.

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Die Evangelikalen – eine bemerkenswerte Rezension

10.07.2020, Nachtrag 2: Jürgen Mette und Thomas Schirrmacher haben sich am 4. März diesen Jahres in Bergisch Gladbach persönlich getroffen und am 27.04.2020 folgende Erklärung vereinbart, der nunmehr seit 22.06.2020 auf dem nachfolgenden Link zu lesen ist:

Die “Gemeinsame Erklärung von Jürgen Mette und Thomas Schirrmacher” ist erfreulicherweise nicht nur eine politisch korrekte Darstellung unterschiedlicher Position mit Eingeständnissen auf beiden Seiten. Sie erinnert mich ein wenig an meine eigene Korrektur dieses Blogs, nachdem sich Jürgen Mette schriftlich gemeldet hatte (siehe unten “Nachtrag 1”). Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es immer gut ist, sich in theol. Auseinandersetzungen zu Korrekturen in Ton und ggf. Inhalt zu erklären.

  • Von daher: dickes Lob!

Was mich aber umtreibt, ist, wie locker beide Protagonisten sich darin einig wurden, dass Evangelikale vor allem als “Jesus-first”-Leute zu verstehen sind und andere Fragen, wie etwa die Bibelfrage hinten anstehen müssen:

Jütgen Mette: Wir sind uns darin einig, dass die Evangelikalen nicht nur streitbar, sondern vor allem auch plural aufgestellt sind, gerade im Schriftverständnis, nicht zuletzt denen gegenüber, die eine solche Pluralität nicht wahrhaben wollen, sondern ihr eigenes Schriftverständnis als das einzig legitime vertreten.

Nr. 1 in der Stellungnahme von J. Mette

Thomas Schirrmacher: Der Gedanke einer deutschlandweiten und weltweiten Gemeinschaft der Evangelikalen geht gerade von der Pluralität der Auffassungen aus und hält nur einen harten Kern christlicher Lehren für unverzichtbar.

zu Nr. 1, in der Stellungnahme von Thomas Schirrmacher

Sie sind sich darin einig mit Thorsten Dietz: Ja, sehr spannender Beitrag! Schön finde ich, dass Thomas Schirrmacher ja der Kernthese von Jürgen Mette ausdrücklich zustimmt, dass „evangelikal“ eigentlich für eine „Sammlung von ‚Jesus-first‘-Gesinnten“ steht und mit eigenen Worten hinzufügt, „dass es eine Sache gibt, die uns eint, und vieles, was uns unterscheidet.“ (S. 8). Besonders hilfreich finde ich die Bestätigung, dass es eben gar nicht das eine evangelikale Schriftverständnis gibt.

Siehe Fußnote 2 hier im urspr. Artikel

Auch wenn es geschichtlich richtig ist, dass es in der Bibelfrage “schon immer” große Unterschiede unter den Evangelikalen gab, ist die Leichtfertigkeit, mit der diese Kernfrage behandelt wird, auffallend!

  • Von daher: kritische Rückfrage!

Was konservative Evangelikale bzgl. der “Chicago-Erklärung” damals als “Angriff” von Jürgen Mette empfanden, bewertet er erfreulicherweise selbstkritisch als “flapsigen und leichtfüßigen Umgangs mit der Chicago-Declaration”. Aber was mit dem Satz, die “Bibel ist Gottes Wort” genau gemeint ist, klärt sich dadurch noch nicht.

Ich denke, es wird zunehmend wichtig werden, zu definieren, was zum “harten Kern christlicher Lehren” gehört, der als “unverzichtbar” zu bezeichnen ist, wenn man seine Identität als “Evangelkale” und die notwendige Grundlage der Einheit bewahren will.

  • Gehört das “sola scriptura” weiterhin dazu (und wie wird es definiert?)?
  • gehören die Inhalte (!) der “fundamentals“, die vor 110 Jahre publiziert wurden, dazu (und was bedeutet es heute?)?

Wenn fast alles – jedenfalls die Bibelfrage – an den theol. Rand gedrängt wird und als Kern nur ein irgendwie unbestimmtes “Jesus-inside” übrig bleibt, kann man sich natürlich locker “einig” werden: mit “katholischen Theologen”, wie TS und mit “progressiv evangelicals” wie JM …

Der Verfasser erinnert sich an die Anfänge seiner Mitarbeit in der evangelistischen Studentenarbeit (1987/88), als ein Mitarbeiter eines bekannten Missionswerkes betonte, mit allen zusammenarbeiten zu wollen, die „Jesus begegnet sind“ und sich gleichzeitig weigerte zu definieren, was das bedeutet …

———

14./16.02.2020, Nachtrag 1:
Am 10.02.2020 hat Jürgen Mette, der Verfasser von „Die Evangelikalen“, durch Vermittlung von Dr. Markus Till sich per Mail an mich (bzw. biblipedia) gewandt und unsere Kommentierung der Rezension von Dr. Thomas Schirrmacher (in Teilen zu Recht) zu kritisieren.

Aus dem sich anschließenden Schriftverkehr heraus, habe ich einige Aussagen in dieser Kommentierung über-arbeitet, ergänzt, bzw. gelöscht. Nach dem Dialog sehe ich stärker als zuvor, dass Mettes Buch nicht nur eine theologische Bewertung der Evangelikalen darstellt (die mir zu flapsig ist – und bleibt …), sondern eben auch einen biografisch-subjektiven Erfahrungsbericht darstellt (dem ich auch menschliche Stärken abgewinnen kann).

Es sollte nicht sein, dass theologische Streitfragen auf persönlicher Ebene durchschlagen. Wo das geschehen ist, bitte ich Jürgen Mette um Entschuldigung!

Andererseits ist sein Buch und die Antwort von Thomas Schirrmacher und anderer Rezensenten zu Recht eine öffentliche Auseinandersetzung, die wohl auch notwendig bleibt …


25.01.2020, Kommentierung der Rezension von

Thomas Schirrmacher, ‚Theologischer ‚Streit‘ muss sein und gehört zur DNA der Evangelischen Allianz – oder: Warum ich Streitgespräche liebe. Ein offener Brief an Jürgen Mette zu seinem Buch „Die Evangelikalen“‘,

in: ‚Glauben und Denken heute‘ (Ausgabe 2/2019, Nr. 24/13. Jahrgang, Seite 8-24)

Kaum kam die neue Ausgabe von Glauben und Denkenheraus, da stellte Rod Nolte am 23.01.2020 in einem theologischen Forum in FB eine kurze Zusammenfassung aus Thomas Schirrmachers o.g. Kritik an dem Buch von Jürgen Mette. Die Evangelikalen. Weder einzig noch artig. Eine biografisch-theologische Innenansicht. 2019 Gerth Medien zusammen: wir geben eine überarbeitete Fassung mit freundlicher Genehmigung von Rod Nolte weiter (4 Seiten) – wer mehr Zeit hat, lese Schirrmachers Original (17 Seiten) … [1]

Schirrmacher legt eine bemerkenswerte Rezension zu Mettes Buch vor!


Schirrmachers Kritik ist in der Tat fundamental. Mette hat in den sozialen Medien angekündigt, erst dann zu antworten, wenn er sich mit seinem Kritiker getroffen hat: man darf hoffen, dass er die Argumente von Schirrmacher ernstnehmen und darauf eingehen wird. Zu stark sind die von Schirrmacher aufgezeigten logischen Widersprüche und Inkonsistenzen in Mettes Buch, als das sie unbeantwortet bleiben sollten.

Hier ein paar Schneisen in Kurzform … – und hier die pdf dazu.

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Warum ich kein Charismatiker …

Arne Kopfermann, 2010, wikipedia
Nachtrag 01.05.2021:
In seinem neuesten Buch, “Auf zu neuen Ufern. Befreit zu einem ehrlichen Glauben, der trägt.” (Asslar: Gerth Medien 2020) scheint Kopfermann jun. auf seiner “Reise” im Post-Evangelikalen Raum angekommen zu sein: vgl. die Buchbesprechung von Daniel Brust in “Bibel + Gemeinde” (https://bibelbund.de/2021/04/auf-zu-neuen-ufern/).

Vater

Wolfram Kopfermann hat in den 80-iger Jahren die Debatte um die Ev. Landeskirche als auch die Frage des ‘Charismatismus’ in Deutschland entscheidend geprägt. Von 1978 bis 1988 war Kopfermann Leiter der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche in Deutschland. 1988 legte er sein Amt als Pastor in der St.-Petri-Kirche nieder, trat aus der Evangelisch-lutherischen Landeskirche aus und gründete in Hamburg die charismatische Anskar-Kirche, die seitdem von ihm geleitet wurde.

Diesen Schritt begründete er im Nachgang ausführlich in einem seinerzeit vielbeachteten Buch: “Abschied von einer Illusion : Volkskirche ohne Zukunft” (1990). Sympatisch auch, dass er als ‘Charismatiker’ eine kritische Selbstreflektion pflegte und Auswüchse der eigenen Bewegung kritisch hinterfragte: “Macht ohne Auftrag : warum ich mich nicht an der “geistlichen Kriegführung” beteilige” (1994). Ziemlich genau vor einem Jahr wurde er im Alter von 80 Jahren heimgerufen.

Sohn: geschrieben mit Tränen

Sein Sohn Arne Kopfermann ist ein sehr bekannter christlicher Liedermacher (von mehr als 600 Liedern …), Popmusiker, Musikproduzent und Sachbuchautor. In dem Buch “Mitten aus dem Leben” (2017) verarbeitete Kopfermann den Tod seiner Tochter Sara (2014). Nun hat Arne Kopfermann nachgelegt und ein Interview in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift ‘Aufatmen’ angekündigt, das schon vor Veröffentlichung Furore machte: “Warum ich kein Charismatiker mehr bin …”

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