Fromme stürmen Bierkeller …

williams-fotoDer kleine Verein cvmd rief und Christen verschiedenster  Konfessionen strömten in den Hofbräukeller: fast war es, wie auf einer bayrischen Hochzeit, hätte nicht anstatt des Brautpaars – trotz nahendem Brexit – ein einsamer Engländer auf der Bühne gestanden …

Dr. Peter J. Williams wurde bei seinem Thema “Ist das Neue Testament zuverlässig” von dem Wahlbayern Dr. Martin Heide übersetzt. 250 Gäste verfolgten seine kurzweilig vorgetragenen Argumente für die Glaubwürdigkeit der Schrift:

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  1. Argumente aus Zitaten nichtchristlicher Verfasser: Tacitus, Plinius der J., Josephus; Fazit: christliche und nichtchristliche Belege stimmen überein
  2. Argumente christlicher Autoren: P 45 (Evangelienhandschrift mit allen 4 Evgl. um 225 n.Chr.), Irenäus (geb. ca. 130 n. Chr.), Tatian (173 n.Chr.); Fazit: fundiertes Wissen aus der “Zeit und Raum” der Verfasserschaft im NT
  3. in einem längeren Exkurs zeigte der Referent ein recht starkes Argument auf: die %-tuale Verteilung der im NT genannten Namen entspricht i.W. der in anderen Handschriften vorh. Verteilung (Datenbasis immerhin bei 3.000 Namen); Interessant: die apokryphen Schriften haben hier erhebliche Abweichungen zum NT
  4. auch die geographische Kenntnis entspricht im NT (im Gegensatz zu den apokryphen Evangelien) einer tatsächlichen Verfasserschaft von Insidern
  5. Das NT spart nicht mit Peinlichkeiten und “harter Rede” Jesu und “ungünstigen” Berichten, die – wenn sie nicht wahr wäre, niemand erfunden hätte …
  6. das Stilmittel der Gleichnisse ist hingegen außergwöhnlich und findet sich so nicht in anderen Schriften seiner Zeit

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Dr. Peter J. Williams: Ist das NT glaubwürdig?

17. Februar 2017, 20 Uhr, Eintritt frei

Hofbräukeller, Innere Wiener Straße 19
81667 München (Nähe Max-Weber-Platz, U-Bahn)
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Dr. Peter Williamswilliams-foto

ist Altphilologe und Leiter des Tyndale House, eines wissen-schaftlichen Instituts in Cambrige, welches Beweise für die Echtheit biblischer Aussagen untersucht.

500 Jahre nach der Reformation …

wird dem Christentum häufg die rationale und geschichtliche Grundlage abgesprochen.
Kritiker behaupten, die Ereignisse, die uns die Evangelien berichten, hätten nie stattgefunden – oder zumindest ganz anders als überliefert. Jede vernünftige Diskussion über die Glaubwürdigkeit des Neuen Testamentes wäre demnach sinnlos.

In seinem Vortrag zeigt Peter Williams anhand von schriftlichen Zeugnissen und Schlussfolgerungen daraus, dass die Anfänge des Christentums als historisch wahr betrachtet werden können und sollten. Die Ereignisse sind nachprüfbar, weil sie echte Beweise hinterlassen haben.

Begeben Sie sich mit auf die Suche nach Antworten auf die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Evangelien – und damit des Christentums selbst.

Weitere Informationen unter www.cvmd.eu
Christlicher Veranstaltungs- und Mediendienst e. V.
Hauserweg 3, 82061 Neuried bei München

A. Schick: Der Bibelschatz aus dem Katharinenkloster im Sinai

Alexander Schick (Bibelausstellung Sylt) hält  wieder einen Multimediavortrag zu einem “Bibel- und Wissenschaftskrimi” in Unterschleißheim …

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Der Bibelschatz aus dem Katharinenkloster im Sinai
– Vortrag und Buchvorstellung von dem
Sylter Bibelfachmann

Termin: Sa.-abend, 28.01.2017, ab 19:30 Uhr
Veranstalter: Christliche Gemeinde Unterschleißheim (www.cgush.de)
Ort: Lise-Meitner-Straße 1, 85716 Unterschleißheim
Link auf die älteste komplette Bibel der Welt: www.codexsinaiticus.org/de/
Arbeit von A. Schick: http://www.bibelausstellung.de/

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Martin Luther – Aus Liebe zur Wahrheit

Berthold Schwarz (Hrsg.): Martin Luther – Aus Liebe zur Wahrheit: Die bleibende Bedeutung der Anliegen des Reformators für heute

  • Dillenburg u. Nürnberg, CV u. VTR, 2016, 504 Seiten
  • Erscheinungsdatum: 20.12.2016
  • Artikelnummer: 271361000,ISBN: 9783863533618
  • eine interessante Kooperation der beiden Verlage CVD und VTR:

Der Herausgeber schreibt:

Wer sich also für das Lutherjahr 201Berthold Schwarz.jpg7 über Luthers Thesenanschlag und seine Auffassungen kundig machen möchte, ohne dafür viele umfangreiche Sachbücher wälzen zu wollen, findet in “unserem” Lutherbuch “Aus Liebe zur Wahrheit” einen guten Einstieg. Viel Freude und Lesevergnügen bei der Lektüre und gute Impulse zum Nachdenken, was Gottes Wirken in der Reformation vor 500 Jahren uns heute zu sagen hat.

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Vom Umsturz einer Weltordnung

Basler Münster (rechts). Erasmus Epitaph (links).
Das Basler Münster, Südseite vom Kreuzgang aus gesehen (links). Erasmus Epitaph (rechts).

2006 war ich zum ersten Mal in Basel. Ausgerechnet hier im Basler Münster, einem protestantischen Gotteshaus, befindet sich das Grab von Erasmus von Rotterdam. Als katholischer Priester, Gelehrter und Humanist ist er die Verkörperung dessen, was seine zeitgenössischen Reformatoren ablehnen und bekämpfen. Er aber ist ein scharfer Kritiker sowohl der Auswüchse der Reformationsbewegung als auch der Missstände der römisch-katholischen Kirche. An irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben fasste Erasmus den Entschluss, Griechisch zu lernen und die bis dahin für Jahrhunderte als einzig gültig angesehene Bibelübersetzung zu revidieren. Vor 500 Jahren erscheint seine revidierte Fassung. Wer dieses Jahr nach Basel fährt, bekommt zur Feier dieses Jubiläums einen kleinen Einblick in diese Kulturepoche, die auch ich jetzt sehr selektiv und kurz teilen will.

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TheoBlog zu ‘Amoris laetitia’

TheoBlog hat anläßlich des “päpstlichen Lehrschreibens” Amoris laetitia (vom 19.03.2016) einen interessanten Aspekt zum mehrdeutigen Kommuinaktions-Stil von Papst Franziskus herausgestellt

Seit der legendären Pillen-Enzyklika Pauls VI. wird kein päpstliches Lehrschreiben so kontrovers diskutiert wie Franziskus’ „Amoris laetitia“. Obwohl sich inzwischen herumgesprochen hat, dass die Worte des aktuellen Papstes nicht auf die Goldwaage gelegt werden sollten, deutet sich an, dass dieser den Duktus der Mehrdeutigkeit nutzt, um seinen Wünschen Verbindlichkeit zu verleihen.

Christian Geyer kommentiert: „Der Stil des Papstes …“

… vermeidet beinahe schon programmatisch Klarheit und semantische Festlegungen, als lägen die konträren Deutungen, die der Text zulässt, geradezu in der Absicht des Verfassers. Umso erstaunlicher dann der autoritäre Schnitt, insofern der Papst auf verwirrte Nachfragen, wie die Dinge denn jetzt genau gemeint seien, dann doch einen Master-Deuter lizenziert, hier eben den Wiener Kardinal, dessen wiederum eher gefühlige Interpretation die vom Text her möglichen anderen Interpretationen letztverbindlich aus dem Felde schlagen soll.

Tatsächlich pendelt dieses sich im „etc.“ (beziehungsweise in Fußnoten) kristallisierende Verfahren hermeneutisch zwischen „vage“ und „autoritär“ und prägt insgesamt den Duktus eines Dokuments, das Kardinal Walter Kasper auf die sphinxhafte, in der Sache aber wohl zutreffende Formel gebracht hat: „Der Papst ändert keine einzige Lehre, und doch ändert er alles.“ So, im überraschend autoritären und handwerklich nachlässigen Zugriff hat Franziskus auch die eheprozesslichen Normen (die Annulierungs-Frage sogenannter ungültiger Ehen) novelliert, und zwar an der Bischofssynode vorbei, trotz päpstlicher Beschwörung einer neuen Synodalität als dem angeblich leitenden Kirchenprinzips des dritten Jahrtausends.

 

„Der Papst ändert keine einzige Lehre, und doch ändert er alles.“

  • Quelle: http://theoblog.de/kann-denn-liebe-suende-sein/28474/
  • Mehr: www.faz.net.

D.W. Gooding: The Saving and Losing of a Soul

saving and losing

  • Artikel: http://www.myrtlefieldhouse.com/en/search/resource/103/the-saving-and-losing-of-a-soul
  • Quelle Foto: http://www.myrtlefieldhouse.com/en/search/resource/103/resource/103/the-saving-and-losing-of-a-soul

Aus dem TheoBlog: Überredungskunst à la Zimmer

Im Sommer letzten Jahres hielt Siegfried Zimmer beim „Freakstock“-Festival einen Vortrag zum Thema „Das Verständnis der Moderne als ein Schlüssel zum angemessenen Verständnis von biblischen Texten“.

Holger Lahayne hat sich dankenswerter Weise den Vortrag angehört und analysiert. Hier ein Auszug:

Zimmers Ausführungen zum historischen Denken enttäuschen daher auf ganzer Linie. Der Boden ist bei ihm nun bereitet für ein aktuelles Beispiel. Er wendet sich natürlich wieder den konservativen Christen zu, denjenigen unter ihnen, die sagen, Frauen dürfen in der Gemeinde nicht leiten. „Jetzt gibt es tatsächlich fromme Leute, die meinen, man könne die Genderrolle der Frauen im Neuen Testament auch heute anwenden.“ Das sei ja wohl „granatendoof“. „Berücksichtigt den historischen Wandel! Der Fundamentalismus kann des net.“

Überredungskunst à la Zimmer. Die konservativen Christen, so die Unterstellung, können nicht historisch denken, weil sie die historische Bedingtheit des Lebens ignorieren, Beispiel Geschlechterrollen. Hier kann man dem Professor das Kompliment nur zurückgeben: granatendoof, dass es einem die Socken auszieht.

Zimmer tut so, als wollten diese Frommen das erste Jahrhundert kopieren bzw. 1:1 abbilden. Was Christen schon immer taten und bis heute tun, ist die Anwendung der biblischen Normen, Prinzipien, Vorgaben usw. in unserer Zeit. Zimmer reißt hier Gräben auf, die so gar nicht existieren. Auch evangelikale Theologie berücksichtigt natürlich den historischen Wandel! So ist das Verhältnis von Mann und Frau heute zweifellos ein anderes als in der Antike. Der Knackpunkt ist dabei einfach dieser: Gibt es in der Bibel Normen, die mit Autorität an uns herantreten? Hier einfach den historischen Wandel aus dem Zylinder zu ziehen, hilft nicht weiter. Das Eheleben hat sich so gewandelt, dass in vielen modernen Gesellschaften jede zweite Ehe geschieden wird. Dies ist in Theologie und Ethik, Predigt und Seelsorge natürlich zu berücksichtigen. Aber noch immer lehren und verkündigen die Christen, dass Gott – laut Bibel – will, dass Mann und Frau ein Leben lang zusammenbleiben. Würde Zimmer so jemand nun „das ist wohl granatendoof!“ entgegenschleudern?

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Zehn Dinge, die du über Francis Schaeffer wissen solltest

Bei Evangelium21 ist ein Beitrag von William Edgar, Professor für Apologetik am Westminster Theological Seminary in Philadelphia (USA), erschienen. Es heißt dort:

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In den frühen 50er Jahren erlebte Francis eine tiefe, aufwühlende geistliche Krise. Während er beständig für die richtige Lehre eingetreten war und sie verteidigt hatte, sah er, wie sein eigenes geistliches Leben mit der Zeit verdorrte. Das brachte ihn dazu, angefangen bei den Grundlagen, alles noch einmal zu durchdenken.

Er ging aus der Krise hervor mit einem neuen Bewusstsein dafür, dass der christliche Glaube wirklich Realität ist. Er fragte seine Frau Edith einmal, ob es in ihrem Leben irgendeinen Unterschied machen würde, wenn alle Stellen in der Bibel über den Heiligen Geist und das Gebet gestrichen würden. Sie kamen zu der Einschätzung, dass es keinen Unterschied machen würde. Deshalb entschlossen sie sich zu einer neuen Abhängigkeit von der Realität des Geistes Gottes und des lebendigen Gebets.

  • Mehrwww.evangelium21.net.
  • Quelle: http://theoblog.de/zehn-dinge-die-du-ueber-francis-schaeffer-wissen-solltest/28107/

EKD – oder: Reformation und Islam

  • Quelle: http://theoblog.de/reformation-und-islam/27972/

Ich habe kürzlich das Impulspapier „Reformation und Islam“ der Konferenz für Islamfragen der EKD gelesen. Ein echtes Leseerlebnis. Wer wissen will, wie es um weite Kreise innerhalb der Evangelischen Kirchen bestellt ist, sollte sich diese Erfahrung gönnen. Es ist kein Vergnügen.

Nun gäbe es sehr viel über das Impulspapier zu sagen. Auffällig beispielsweise gleich zum Einstieg die für die Kulturwissenschaften bezeichnende (therapeutische) Sprache. Sie wurde gewählt, um die Empfindungen derer zu beschreiben, die sich seinerzeit mit der Frage befassen mussten, ob wohl bald auch Wien an die Türken fallen werde. „Zur Zeit Luthers sah Europa sich militärisch und politisch vom expandierenden Osmanischen Reich bedrängt.“ Die Betonung liegt auf „die Leute sahen es so“. Sie sahen eine Bedrohung, die ja vielleicht gar keine war. Konstantinopel war jedoch 1453 gefallen und die Türken waren auf dem Vormarsch nach Europa. „Man nahm sie wahr als die Anderen und Fremden, als die bedrohliche Macht aus dem Südosten“ (S. 7). Eigentlich, so könnte man vermuten, suchten die Türken nur florierende Handelsbeziehungen in gänzlich friedlicher Absicht. Aber da die Europäer die Schönheit des Fremden noch nicht angemessen zu schätzen wussten, haben sie das übersehen.

Aber lassen wir das. Wenden wir uns einer Argumentationsfigur zu, die heutzutage oft zu finden ist. Es geht um das „sowohl als auch“. Auf S. 24 wird das Argument sehr anschaulich entfaltet.

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