von Michael Kotsch in FB:
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Die Angst der Terroristen
Jeder Gläubige einer beliebigen Religion ist genervt, wenn andere über die Dinge ablästern, die ihm selbst ganz besonders wichtig und heilig sind. Die Reaktionen auf solche Verletzungen fallen allerdings ziemlich unterschiedlich aus. Das lässt zumeist auch einen gewissen Rückschluss auf das jeweilige Gottesbild zu.
Selbstverständlich sind überzeugte Christen enttäuscht und verletzt, wenn sie wieder einmal von militanten Linken oder Atheisten vorgeführt und mit frei erfundenen Vorwürfen fertig gemacht werden.
Fast immer reagieren sie darauf aber mit verhältnismäßig großem Gleichmut. Durchaus nachvollziehbar gibt es da und dort auch scharfe Erwiderungen und massive Unmutsäußerungen. So gut wie immer verzichten Christen aber auf Gewalt oder offene Rechtsbrüche. Auch wenn sie sich über Blasphemie, Spott und ungerechtfertigte Polemik ärgern, wissen sie, dass sich diese Angriffe in allererster Linie gegen Gott selbst wenden. Nicht sie müssen Gott verteidigen. Er kann und wird für sich selbst sorgen. Und wenn er gnädig und demütig den gegen ihn gerichteten Spott erträgt, oftmals sogar vergibt, dann sind auch Christen dazu bereit das gleiche zu tun.
Der Gott, der sich in der Bibel mitteilt, ist weit mehr daran interessiert, dass Spötter ihren Irrtum erkennen und umkehren als daran, sein eigenes Ansehen um jeden Preis wiederherzustellen. Letztendlich verfügt Gott über alle Macht im Himmel und auf Erden. Wer lebenslang an seiner Rebellion gegen Gott festhält, muss sich dann spätestens in der Ewigkeit für sein Verhalten verantworten. Gott ist nicht auf menschliche Empörung, Richtigstellung oder Gewalt angewiesen, um seine Position zu verteidigen.
Obwohl sie massiv auftreten und unablässig die Macht Allahs beschwören, glauben die islamischen Terroristen offensichtlich an einen schwachen, weitgehend ohnmächtigen Gott, der auf ihre Unterstützung angewiesen ist. Allah wird beleidigt, ist aber, ihrer Meinung nach, nicht in der Lage, sich selbst zu verteidigen. Wenn er so groß und allmächtig ist, wie sie lautstark proklamieren, dann dürfe es für ihn doch eine wirkliche Kleinigkeit sein, den Spötter einfach tot umfallen zu lassen oder noch besser ihn durch eine Vision eines Besseren zu belehren.
Der radikale Muslim fühlt sich aber selbst herausgefordert, Allah mit seinem Handel unter die Arme zu greifen. Die offensichtliche Untätigkeit Allahs frustriert ihn und fordert ihn heraus. Er versteht nicht, warum der mächtige Allah nicht einfach gegen seine Feinde vorgeht. Ihre eigenen terroristischen Bemühungen belegen ihren Zweifel an der Macht und Größe Allahs. Da wo Christen darauf vertrauen, dass Gott sich selbst Recht verschaffen und eingreifen wird, meinen islamische Terroristen anstelle Allahs handeln zu müssen. Scheinbar ist es für sie undenkbar, dass Allah in seiner Heiligkeit weit über den Spott sterblicher Journalisten erhaben sein könnte oder diese nach einer angemessenen Frist selber richtet.
So muss man davon ausgehen, dass sich hinter all den massiven Beschwörungen der Größe Allahs und den martialischen Drohungen gegen seine Kritiker in Wirklichkeit das Bild eines weitgehend machtlosen Gottes verbirgt, der auf die Terroranschläge seiner Anhänger, auf die Ermordung schutzloser Kinder und friedlicher Bürger angewiesen ist, um seine vermeidliche Ehre wiederherzustellen. Wer wirklich an einen allmächtigen Gott glaubt, kann Korrektur und Rache getrost ihm selber überlassen.
„Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.“ (Römer 12,19)