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70. Geburtstag in vorhersehbarem Terror

barbed-wire-1876148_1920.jpgVor kurzem kamen Freunde aus Israel zurück: begeistert berichteten sie von dem Land zum Zeitpunkt seiner 70-Jahrfeier nach dem hebräischen Kalender. Während hier die Presse über die Angriffe auf die südliche Grenze aus dem Gaza-Streifen berichteten, war in Tel Aviv davon keine Spur, sondern beste Partystimmung.

Ob die Stimmung auch zum “offiziellen” 70. Jahrestag am 14.05.2018 so bleibt, oder ob es zu größeren kriegerischen Auseinandersetzungen kommt wird – namentlich nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomankommen mit dem Iran – sehr fragwürdig – aktuell gehen die Angriffe der Hisbollah und Israels hin und her. Für Christen wird der Geburtstag somit auch zu einem Gebetsanliegen.

 

Dabei steht der Ausstieg Trumps aus dem iranischen Atomabkommen nicht allein; vielmehr steigen seit Wochen die Spannungen in der Region:

Gerade heute habe ich in Psalm 118 gelesen:

6 Der HERR ist für mich, ich werde mich nicht fürchten. Was könnte ein Mensch mir tun? (…) 10 Alle Nationen hatten mich umringt. Im Namen des HERRN – ja, ich wehrte sie ab. 11 Sie hatten mich umringt, ja, mich eingeschlossen. Im Namen des HERRN – ja, ich wehrte sie ab. 12 Sie hatten mich umringt wie Bienen. Sie sind erloschen wie Dornenfeuer. Im Namen des HERRN – ja, ich wehrte sie ab. 13 Hart hat man mich gestoßen, um mich zu Fall zu bringen. Aber der HERR hat mir geholfen.

Auch wenn Israel weit davon entfernt ist, so zu denken, wie der Psalm es beschreibt: es passt (mal wieder)! – Übrigens gehört Psalm 118 zum Abschluß der Gruppe der Hallel-Psalmen, die die Juden zum Passah gesungen haben sollen. Wahrscheinlich hat darum der Messias bei seinem „ersten Kommen“ – kurz vor dem dem Weg zum Kreuz – diesen Psalm gesungen (vgl. Matthäus 21,9; 26,30)

Eines Tages – bei Seinem „zweiten“ Kommen – werden sie sagen:

26 Gesegnet sei, der kommt im Namen des HERRN. Vom Haus des HERRN aus haben wir euch gesegnet. (vgl. Matthäus 23,39)

 

Dann und nur dann wird Frieden sein!

Bis dahin bereitet man sich in Israel auf alle Szenarien vor, besonders im Norden an der syrischen Grenze. Der Iron Dome wurde unterhalb des Mt. Bental stationiert, Zivilflüge im Norden Israel sind strikt verboten, Reservisten wurden einberufen, Bunker geöffnet, Militärbasen auf den Golan von Soldaten evakuiert …

 

Und in Europa? Jacques Schuster kommentiert:

Man muss es klar sagen: Europas Nahost-Politik ist erbärmlich und einer potenziellen Macht wie der Europäischen Union nicht würdig. Nichts fällt den Europäern zu dem stetig bedrohlicher werdenden Krisenherd Nahost ein – sieht man ab von der Klage über die amerikanische Kündigung des Atomabkommens und Merkels und Macrons Initiative, den Iran und Israel zur Deeskalation aufzurufen.

Europa, dieser wirtschaftliche Riese, dieser politische Zwerg, dieser militärische Wurm, hat nichts unternommen, um die eigentliche Gefahr einzudämmen, die sich seit Jahren abzeichnet: die allmähliche Machtübernahme Teherans in Syrien und im Libanon – mit modernsten Kurz- und Mittelstreckenraketen, mit einer gewaltigen Armee aus Eigen- und Hisbollah-Kämpfern und schlagkräftigen Waffen in allen Gattungen.

 

Auch aktuell sind Freunde unserer Gemeinde in Israel zu Besuch:

Matthäus 23,37 Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! 38 Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; 39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: “Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!

 

Nachtrag 11.05.2018: Ulrich W. Sahm hat in Israelnetz eine Hintergrund-Analyse zu dem Konflikt zwischen Iran und Israel geliefert, die erwähnenswert ist:

Die gegenseitigen militärischen Auseinandersetzungen derzeit rund um die Golanhöhen sind letztlich Detailfragen. Israel hat klare „rote Linien“ verkündet. Dazu gehört, dass Waffenschmuggel an die Hisbollah im Libanon und die Errichtung von iranischen Militärposten auf der grenznahen syrischen Seite nicht akzeptabel seien und bekämpft würden. Sollte der Iran nachweislich wieder sein Atomprogramm aufnehmen, wäre auch das für Israel ein existenzieller Grund, den Iran direkt anzugreifen.

Niemand weiß, was der Iran plant, ob er die Konfrontation mit Israel will, oder sich wieder zurückzieht. Doch nur davon hängt ab, ob es zu dem befürchteten „flächendeckenden Nahostkrieg“ kommt.

Wobei die Angst vor einem „künftigen“ Flächenbrand schon ziemlich zynisch ist, denn in Syrien, dem Irak, dem Jemen, im ägyptischen Sinai oder in Libyen ist es auch ohne jüdische Beteiligung alles andere als friedlich.

Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass Israel ohne jeden Grund oder Anlass einen Krieg gegen den Iran startet. Denn im Unterschied zum Iran will Israel lediglich sich selbst absichern und nicht das andere Land auslöschen

 

Quellen:

 

 

 

Dank an Alexander Schick für manche Hinweise zu diesem Artikel:

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